Diese anspruchsvolle Wanderstrecke gewährt Einblicke in die Gardaseeregionen um den Passo della Puria sowie Caplone. Die Wanderung beginnt in Tremosine auf dem Weg zum Passo della Puria. Der Anstieg führt durch einen relativ dicht bewachsenen Wald, bis das Valvestino als erstes Highlight der etwa fünfstündigen Wandertour auftaucht. Haben Wandersleute auf dieser Route die Schranke passiert und sich am rechten Pfad orientiert, fallen schnell große Weiden ins Blickfeld, in deren Grünflächen weiße Felszacken auftauchen. Zudem gedeiht auf der Weide eine Vielzahl von Blumen, die mit Orchideen und Anemonen beginnen und mit Glockenblumen oder Enzianen längst kein Ende nehmen.
Felsnadeln, die den Mini-Dolomiten zum Verwechseln ähnlich sehen
Interessant ist auf diesem zum Monte del Caplone hinaufführenden Wanderweg, dass auf einem Hang größere weiße Felsnadeln auftauchen, deren Anblick an die Dolomiten in Miniaturausgabe erinnert. Besonders malerisch wirken diese Felsnadeln, da die Gebilde von Bergkiefern sowie aus Gestein heraus wachsenden Grasbüschen umrandet sind. Einige Teile des Wanderpfades werden durch stabile Trockenmauern gestützt. Andere Teilbereiche sind in den puderweißen Fels geschlagen. Und überall um diesen Wanderweg befinden sich Felsblöcke, aus denen Bergkiefern ihre Krone gen Himmel aufrichten. Ebenso faszinierend ist, dass an einigen Felswänden noch immer Formen der Muscheln erkennbar sind, die vor Millionen von Jahren durch Bewegungen der Erdkruste an die Oberfläche gelangt sind. Dementsprechend vereint diese Wanderstrecke Natur, Geologie und Geschichte auf engstem Raum.
Ein Panoramablick, der den Atem stocken lässt
Nunmehr folgt ein ebenerdiger Weg auf der Wanderung, bei der Aktivurlauber immer wieder den Panoramablick über die Dörfer Magasa und Cadria, das Valvestino sowie die Erhebung Monte Tobea genießen können. Der fernab gelegene Gardasee, die Kulisse des Monte Caplone sowie Cima Rest mit seinen typischen Heuschobern sind weitere Blickfänge, die alle Anstrengungen auf dieser Wanderung vergessen lassen. Es ist einfach packend, dass einige der fulminanten Felssäulen viele hundert Meter aus dem Wald herausragen und eine Bergspitze mit ihren Zinnen beinahe an eine Burg erinnert. Haben Wanderbegeisterte diese Bergspitze in Augenschein genommen, ist die Hochebene Grascécc nicht mehr weit. Diese Hochebene des Bus di Bali ist der perfekte Aussichtspunkt, um die Silhouette des Monte Baldo, des Tremalzo oder der schroffen Felsen des Berlinghiera auf sich wirken zu lassen. Daraufhin wird die Wanderung auf einem Weg zwischen zwei größeren Felspfeilern fortgesetzt, die zum Teil so eng ist, dass eine einzige Person nur mit Mühe die andere Seite erreicht. Nun beginnt die eigentliche Herausforderung der Wanderung. Es folgt ein steiler schwieriger Aufstieg zum Monte Caplone, da dieser Streckenbereich nur schlecht gekennzeichnet und sehr unwegsam ist. Da dieser Pfad vor allem von wilden Tieren genutzt wird, ist der Weg stellenweise kaum noch erkennbar.
Ein Gefühl, das sich nur schwer mit Worten ausdrücken lässt
Für diese Bemühungen werden Wanderbegeisterte mit einem überwältigenden Panoramablick belohnt, der wahrlich ein einzigartiges Schauspiel verspricht. Obwohl der Monte Caplone gerade einmal 2.000 Meter hoch ist, vermittelt die Erhebung das Gefühl, am obersten Punkt der Welt angelangt zu sein. Dieser Moment ist mit keinem Geld der Welt bezahlbar!