Brescia

Knapp 200.000 Einwohner leben in Brescia, der zweitgrößten Stadt der Lombardei. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Brescia vereint eine riesige Fülle von Bauwerken aus der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance sowie dem Barock. Aus der Antike rühren ebenfalls die ersten historischen Spuren der Region. Brescia ist ebenfalls eine Großstadt, zu deren Festivitäten Besucher in Scharen strömen. Kurzum: In der drittgrößten italienischen Industrieregion steht die Zeit niemals still!

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Die erste Besiedlung zur Zeit der Antike

Alles begann mit der antiken Siedlung Brixia, die der keltische Volksstamm der Cenomanen in der Region gründete. Diese Siedlung ging um 225 v. Chr. in den Besitz der Römer über, denen sich die Cenomanen zu dieser Zeit unterwarfen. Weitere Meilensteine wie die Gründung einer Zivilkolonie durch Augustus oder die Errichtung eines großen Tempels durch den römischen Kaiser Vespasian im Zentrum von Brixia folgten. Nachdem das römische Imperium dem Untergang geweiht war und die Zeit der Völkerwanderung begann, ließen sich unterschiedliche Stämme wie die der Goten oder Hunnen in der Region nieder. Allerdings beruhigte sich das Stadtleben erst mit dem Festsetzen der Langobarden unter der Herrschaft von König Alboin. Nachdem sich die Langobarden nach Norden und Süden hin ausgebreitet hatten, avancierte Brescia zum Sitz von einem der insgesamt 36 Herzogtümer der Langobarden. Im 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. brachte Brescia selbst zwei Könige hervor.

Verschiedene Völkerstämme hinterließen in der Stadt ihre Spuren

Brescia

Nach der Herrschaft der Langobarden regierten die Karolinger in Brescia. Während dieser Zeit, im 8. Jahrhundert n. Chr., entstand auch das Kloster San Salvatore in der Stadt. Ein weiterer historischer Einschnitt war die kommunale Bewegung, die im 12. Jahrhundert zuerst heftige Auseinandersetzungen der Bürgerschaft mit dem Bischof verursachte. Nachdem sich Brescia in den 1160er Jahren als aktives Mitglied des Lombardischen Städtebundes beteiligte und die Scaliger bis 1421 vor Ort herrschten, wurde die Stadt anschließend von den Visconti aus Mailand sowie der Republik Venedig regiert. Im 16. Jahrhundert als eine der wohlhabendsten Städte der Lombardei etabliert, erlitten große Teile Brescias nur zwei Jahrhunderte später große Schädigungen. Etwa 90 Tonnen an Schießpulver explodierten und zerstörten die San-Nazaro-Kirche, in der das Schießpulver gelagert wurde. Die folgenden Jahrhunderte wurden von Ereignissen wie der Revolte gegen die österreichische Herrschaft oder einem Besuch von Papst Johannes Paul II. bestimmt.

Ein Ausflug zum schönsten Platz der Stadt

Auf einem Stadtrundgang besticht der Piazza della Loggia als schönster Platz von Brescia. Im Schatten des prachtvollen Renaissance-Gebäudes der Loggia gelegen, beeindruckt dieser Teil der Stadt weiterhin mit Sehenswürdigkeiten wie zwei Häusern der Monti di Pietà, deren Außenwand mit römischen Inschriftensteinen verziert ist. Die astronomische Uhr an der Ostseite des Platzes ist ein Meisterwerk des 16. Jahrhunderts, dessen Uhrmechanismus seit dessen Herstellung bis heute aktiv ist. An die römische Vergangenheit erinnert heute insbesondere der Ostteil der Stadt, der noch immer von mittelalterlichen Mauern umgeben ist. Ein Blickfang ist der Kapitolische Tempel, der um 74 n. Chr. errichtet wurde. Die drei damals auf dem Domplatz erbauten romanischen Monumentalbauten sind heute dem Neuen Dom gewichen, der über zwei Jahrhunderte von 1604 bis 1825 auf dem Domplatz platziert wurde. Von unverkennbarer Schönheit ist die mit Kupferplatten bedeckte und in acht Bereiche unterteilte Kuppel mit der ebenfalls überkuppelten Laterne. Unter den Kirchen der Stadt sticht die Santa Maria della Carità besonders positiv hervor. Zur Zeit des Barocks entstanden, beherbergt dieses Gotteshaus den schönsten Hauptaltar in ganz Brescia.

Hier liegt Musik in der Luft

Eine der bekanntesten Veranstaltungen ist das Festa dell’ Opera. Klassische Musik erklingt auf mehreren Plätzen und den Straßen der Innenstadt, wenn mehr als 300 Künstler an rund 50 ausgewählten Plätzen ihr Können unter Beweis stellen. Jeweils einen Tag lang, von morgens bis mitternachts, läutet dieses Fest die neue Opernsaison ein. Ist das FilmLabFestival ein seit 2004 in der Stadt ausgetragener internationaler Kinowettbewerb, trifft sich beim Brescia Summer Festival die Crème de la Crème der Musikwelt mit Top-Stars wie Anastacia. Musik- und Filmfans schöpfen bei dieser riesigen Angebotsvielfalt wahrlich aus dem Vollen.

Einkaufsvergnügen und Anreisemöglichkeiten

Der Markt von Brescia ist einer der bekanntesten und beliebtesten Wochenmärkte der gesamten Gardaseeregion. An jedem Samstag treffen fliegende Händler und kauffreudige Besucher aufeinander, um Schnäppchen erfolgreich an den Käufer zu bringen oder zu ergattern. Ob Lebensmittel, Souvenirs oder Lederwaren – die Auswahl ist groß. Eine Anreise nach Brescia ist über den Mailänder Flughafen „Orio al Serio“ möglich. Ein Shuttlebus führt von dem Airport in die rund 50 Kilometer entfernte Stadt. Der Flughafen von Verona ist ebenfalls nicht weit entfernt. Um mit dem eigenen Fahrzeug nach Brescia anzureisen, ist die Autobahn A4 die beste Option. Für eine Anfahrt nach Brescia empfehlen sich die Autobahnausfahrten Brescia Ovest, Brescia Centro oder Brescia Est. Zug- und Metroverbindungen sind ebenso vorhanden wie Angebote von Buslinien. Verschiedene Regionalbusse steuern von Brescia sämtliche Nachbarstädte an.

Geschichte zum Anfassen

Brescia ist ein Ort, der Geschichte zum Anfassen verspricht. Dementsprechend groß ist die Liste der Persönlichkeiten, die einst in Brescia lebten. Nachdem sich die Stadt im 17. Jahrhundert als Zentrum des Musikinstrumentenbaus etabliert hatte, lebten namhafte Geigenbauer wie Gasparo de Salò oder Giovanni Paolo Maggini in der Stadt. Namhafte Sportler der Gegenwart wie Skirennläuferin Daniela Merighetti oder Nationalspieler Marco Cassetti haben ebenfalls ihre Wurzeln in Brescia. Trotz dieser sportlichen Aushängeschilder ist Brescia ein Reiseziel, das insbesondere für Kultur- und Geschichtsliebhaber interessant ist. In dieser Stadt wird Geschichte, Kunst und Kultur geliebt und gelebt – auf jedem einzelnen Quadratmeter.

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